Meine Familie umfasst 5 Personen:
Karl-Heinz und Hiltrud Kaub geb. Winkel, sowie die Kinder Jens, Mario und Tim, alle wohnhaft in Damflos, Kreis Trier-Saarburg.
Bei einem meiner Besuche bei meinem Paten Karl-Heinz Kaup übergab mir dieser die Kopie eines Dokumentes seines Vaters und zwar des im Dritten Reich erforderlichen arischen Nachweises. Dieses Dokument würde auch für mich zutreffen, da wir ja bekanntlich die gleichen Großeltern hätten.
Lange Zeit lag dieses Schriftstück unbeachtet bei meinen Akten. Erst ein Steuerprüfer der mir über seine eigene Ahnenforschung berichtete, mir im Detail die Vorgehensweise seiner Arbeit erklärte, brachte dieses Dokument wieder zum Vorschein und die ersten Schritte in Richtung eigener Ahnenforschung waren getan.

Der Befragung von noch lebenden Zeitzeugen folgten etliche Besuche in Archiven des Bistums, bei Pfarrämtern der Umgebung und Recherchen in den alten Büchern der Verbandsgemeinden.
Neben dem Interesse an meinen Vorfahren beschäftigte mich der Grund für die unterschiedliche Schreibweise des Namens in meiner Familie.

Ein Teil der Geschwister meines Vaters schreibt sich, wie auch ich,  Kaub und der andere Teil Kaup. Wie kam es zu dieser geteilten Schreibweise?
Bei meinen Forschungen in den  Kirchenbüchern in Züsch war die Schreibweise bis 1800 fast ausschließlich mit „b“ , danach wegen häufiger Priesterwechsel manchmal unterschiedlich.

Doch der Einzug der Franzosen in unserer Region ab 1798 brachte uns unter anderem eine straffe Verwaltung mit Standesämtern und Beurkundung aller Geburten, Eheschließung und Sterbefälle.
Also ging ich auf die Suche in die alten , verstaubten Bücher des Standesamtes Hermeskeil und suchte als ersten die Geburtsurkunde meines Vaters Karl Kaub heraus.

Nach meiner ursprünglichen Vermutung konnte der Großvater eventuell nicht lesen und schreiben, oder aber er hätte jedes seiner 13 Kinder nach der Geburt so kräftig begossen, dass es zu dieser Schreibweise geführt hätte.
Mein erster Blick auf der Urkunde vom 29. Januar 1912 galt der Stelle der zu leistenden Unterschrift des Vaters, meines Großvaters.

Ich war sehr überrascht über die sauberer und klare Unterschrift des Großvaters mit: "Kaub" also mit „b“ geschrieben.

Der nächste Schritt war das Suchen der Urkunde des Vaters meines Coussins und Paten Karl-Heinz Kaup. Warum schreibe ich mich mit „b“ und er nun mit „p“ ?. Wir hatten doch den gleichen Großvater.
Als ich seine Urkunde gefunden hatte war ich über die Unterschrift mehr als überrascht. Dort stand : "Scharly".

Ich ging zum Standesbeamten und fragte diesen, was diese Unterschrift zu bedeuten hätte. Er erklärte mir, dies sei die Unterschrift der damaligen Hebamme. Wenn also unser Großvater als Bergmann nicht zu Hause war, hat die Hebamme die Pflichten des Vaters wahrgenommen und das Kind angemeldet.

So kam es schließlich zu der unterschiedlichen standesamtlichen Beurkundung und Schreibweise der Kaub / Kaup ´s in meiner Familie.

Bei den Geburten hat unser Großvater stets mit Kaub, also mit „b“ unterschrieben. Auf einer privaten Urkunde aus dem Jahre 1930 - also viel später - die mir jetzt in die Hände kam, unterschreiben plötzlich beide mit Kaup.

Was war geschehen?

Ich werde versuchen diesen Sinneswandel, oder war es wieder ein behördliches Missgeschick, in nächster Zeit zu klären. Zu erwähnen sei noch, das unter anderem ein Melchior Kaub aus Neuhütten gegen die standesamtlichen Falscheintragungen gerichtlich geklagt hat.

So ist am Rand seiner Urkunde vermerkt:
„Auf Beschluss des Amtsgerichtes Hermeskeil vom ... muss es nicht Kaup, sondern Kaub heißen“.    

Der Urahn Martin Kaub:
Bei meiner Ahnenforschung versuche ich die Herkunft und den Verbleib der Familien Kaub bzw. Kaup zu erforschen.

Meine Nachforschungen reichen bis um das Jahr 1700 zurück.
Der Uhrahn meiner Familie heißt Martin Kaub. Er war laut Eintrag im Kirchenbuch Berglicht – Ochsenhirte und stammte aus Gräfendhron.

Bei der Beurkundung seines ersten Kindes Peter im Jahr 1734 ist er als Martinus Coll beurkundet.

Bei den weiteren Kindern 1737 und 1739 dann Martin Caupus und Martinus Kaub. Bei einem seiner Kinder ist ein Joe Kümling aus der Horather Mühle – heute bekannt unter Krackesmühle – als Pate vermerkt.

Der Ahnenforscher Bernd Kimmling aus Malborn ist Nachkomme jenes Joe Kümling, dem Müller der Krackesmühle. Seine Vorfahren stammen vom Kimmlinger-Hof, Nähe dem heutigen Kordel.

Alle Müller mussten erst drei Mühlen durchlaufen haben, ehe sie eine eigene Mühle betreiben durften. War Martin Kaub mit ihm auf diesen Mühlen als Viehhirte unterwegs?

Liegt hier ein Namenswechsel vom Namen Coll, wie Kohl ö.ä. zum Namen Kaub vor? Alle diese Fragen konnten bis heute noch nicht geklärt werden.

Weiter zurückführende Forschungen waren bisher vergeblich.

Die Nachkommen des Martin Kaub:
Laut Einträgen im Kirchenbuch zu Berglicht lebte Martin Kaub als Ochsenhirte in Gräfendhron. Obwohl bereits die Römer kärgliche Spuren Ihrer Lebensweise hinterlassen haben, wurde der Ort Gräfendhron erstmals im Jahr 1255 und zwar genau am 3. Mai urkundlich erwähnt. In einer Urkunde vermacht Nikolaus, Vogt zu Hunolstein, seiner Gemahlin Beatrix einen Hof zu Drogene als Witwensitz. Nach seinem Tode zieht die gräfliche Dame von Schloß Hunolstein um in das Hofgut im Tal der Dhron. Um einer Verwechslung mit dem am Oberlauf der Dhron gelegenen bischöflichen Hof Drone zu vermeiden, wurde der Ort Gräfendhron – dem Grafen, bzw. der Gräfin gehörend- genannt.

Die Archive der Mormonen in den USA geben bei Martin Kaub als Geburtsjahr 1708 und seine Hochzeit mit 1733 an.
Eigene Urkunden hierzu konnten bisher nicht gefunden werden.

Er war in erster Ehe verheiratet mit einer Margaretha mit Nachnamen unbekannt. Diese Ehe brachte drei Söhne hervor. Als ersten Sohn 1734 Peter, 1737 dann Johannes und 1739 wieder einen Johannes. 

War der als zweites geborene Sohn gestorben und der dritte sollte wieder den Namen erhalten oder sollte die Situation angestrebt  werden, dass wenn drei Söhne mit dem Namen Johannes in einem Haus wohnten, dort der Blitz nicht mehr einschlägt?

Die Kunde von dem möglichen besseren Auskommen veranlasste Martin Kaub mit seiner Familie um 1750 in die Wälder des heutigen Damflos  umzusiedeln. Die Eisenindustrie in Züsch und Abentheuer bot den Tagelöhnern als Zulieferer in der Herstellung der für die Eisenindustrie notwendigen Holzkohle als Holzhauer und Köhler gute Arbeitsplätze.

Laut Ortschronik Damflos S. 171 dürfte der Ort Damflos zwischen 1729 und 1737 entstanden sein. Die erste exakte urkundliche Erwähnung des Ortes Damflos im Kirchenbuch zu Züsch datiert vom 12. Dezember 1743. Holzkohlenmeiler Damfloser Köhler noch um 1935 2. Reihe v. oben Mitte und Rechts die Brüder meiner Mutter Nikolaus und Matthias Müller Bereits 1750 standen in Damflos etwa 40 Hütten, die Siedlung hatte damit bereits über 200 Einwohner. Im ersten Freuyherrlich-Hunolsteinischen Heb-Register vom 12then februarii 1756 zahlt Martin Kaub hier zwei Reichstaler als jährliches Schutzgeld an den Landesherrn. Nach dem Tode seiner Ehefrau Margaretha heiratete Martin Kaub im Alter von über 60 Jahren am 2.3.1772 in der Kirche Züsch seine zweite Frau Anna Catharina Pirott, aus Wolfersweiler. Mit ihr hatte er weitere drei Kinder und zwar zwei Mädchen und einen weiteren Sohn. Beide Mädchen verstarben im Alter von unter 10 Jahren. Der Verbleib des zuletzt geboren Sohnes, als dritter auf den Namen Johannes getauft, ist bis heute noch unklar. Gemäß Eintrag im Kirchenbuch zu Züsch verstarb Martin Kaub am 15. März 1783 in Damflos im Alter von ca. 75 Jahren und wurde, wie auch seine Ehefrau auf dem Friedhof zu Hermeskeil beigesetzt, da der Ort Damflos zu dieser Zeit noch keinen eigenen Friedhof besaß. Später wurden die Verstorbenen auf dem katholischen bzw. evangelischen Friedhof zu Züsch und ab 1888 auf dem neu eingerichteten eigenen Friedhof zu Damflos beigesetzt. Heute befinden sich folgende Gräber auf dem Friedhof zu Damflos: Untere Hälfte: Helmut Kaup * 1930 † 1994, Helene Kaup * 1937 † 1991 Obere Hälte: Andreas Kaup * 1897 † 1980, Katharina Bier geb. Kaub * 1913 † 1998 und Christian Bier * 1909 † 1975, Jakob Kaup * 1913 † 1977 und Katharina Krämer * 1915 † 1999 Nachdem die Züscher Eisenhütte im Jahr 1804 stillgelegt wurde, waren auch viele Wald- und Hüttenarbeiter ohne Arbeit. Die Zahl der Bewohner in den umliegenden Dörfern war stark angestiegen und die Zustände in den Waldhüttendörfern verschlechterten sich zunehmend. Im Jahr 1819 plante der Hermeskeiler Amtsbürgermeister Schwarz, die Waldsassen auf die umliegenden Dörfer zu verteilen, was von der Obrigkeit jedoch abgelehnt wurde. Hochwälder Original: Hausierer in Damflos Schließlich setzte sich der Plan der Regierung durch, die Umsiedlung auf die königlichen Forstparzellen Groß-Abtei und Höfchen vorzunehmen. Man schreibt das Jahr 1834. Für Abtei meldeten sich 69 Familien, darunter auch Nachkommen des Martin Kaub und zwar Johann, Peter und Josef Kaup und für Höfchen 25 Familien. Die weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse veranlasste viele Familien in wirtschaftlich bessere Regionen wie das Saarland oder das Ruhrgebiet oder aber gar nach Amerika auszuwandern. Zwischen 1830 und 1913 verließen insgesamt 6 Millionen Menschen Deutschland. Bei den Auswanderern waren am 11.4.1857 der Tagelöhner Peter Kaub, 37 Jahre alt mit seiner Frau Maria Muno, sowie seinen drei Kindern, „dass er in Amerika für seine Familie ein besseres Durchkommen finden werde“, weiter am 19.3.1843 der Tagelöhner Peter Kaup nach Nordamerika, „dass er bereits 4 ½ Jahre sich dort aufgehalten und gefunden habe, dass er dort sich besser durchzubringen vermöge wie hier.“ Abschied der Auswanderer Antonie Volkmar 1860 Die hier zurück gebliebenen Männer mit Ihren Familien mussten versuchen Ihr Auskommen als Tagelöhner und dem Betreiben einer kleinen Landwirtschaft zu betreiben. Aufgebessert wurde von vielen Familien in den langen Wintertagen der Verdienst durch die Herstellung von Holzwaren aller Art: wie Körbe, Besen und Bürsten, Holzrechen, Wäscheklammern, Drechselwaren, Nudelhölzern und Holzlöffeln. Die hergestellten Waren wurden dann durch Hausieren bis zur Saar oder Mosel verkauft oder gegen dringend benötigte Artikel des täglichen Bedarfes eingetauscht. Durch die Herstellung der Holzlöffel haben die Damfloser landläufig auch den Spitznamen „Damfloser Löffelmacher“ erhalten. Die einsetzende Industriealisierung ließ viele Ihren Broterwerb in den Bergwerken und Stahlhütten des Saarlandes suchen. Dort blieben sie die ganze Woche über in den Schlafhäusern und bekamen Frau und Kinder nur am Wochenende zu sehen. Aus einer Berufszählung von 1919 geht hervor, dass von den 132 Berufstätigen in Damflos: 3 Handwerker, 4 Maurer, 4 Händler/Hausierer, 8 Fabrikarbeiter, 8 Heimarbeiter, 9 Waldarbeiter, 12 Bauern, 24 Hüttenleute und 60 Bergleute waren. Die Herstellung von Holzwaren aller Art und die nebenberufliche Landwirtschaft hat sich in Damflos noch bis weit nach dem zweiten Weltkrieg gehalten. Bei der 250 Jahrfeiern in Damflos am 31. Oktober 1990 wurden in der zum Bürgerhaus erweiterten und ausgebauten ehemaligen Volksschule an Hand einer eindrucksvollen Bildergalerie nebst Ausstellung von Produkten der damaligen Holz-Heimindustrie ein Stück Vergangenheit wieder lebendig. 250-Jahrfeier 1990 Die Handwerker Heinrich Butterbach, Fritz Ganz und Erwin Lecher zeigten die Anfertigung von Holzwaren wie Wäscheklammern, Holzstielen und Körben.